Skulpturen-Workshop mit Frau Sustersic

Datum: 22.09.2016 - 24.09.2016

Widerklang der Weltreligionen

Skulpturen frei modelliert

Teilnehmer aus Syrien, Afrika und Deutschland haben in dem Workshop, der im September stattgefunden hat zu dem o. g. Thema aus dem Material Ton Objekte/ Skulpturen frei modelliert. Innere Bilder, emotionale Erlebnisse, die Zugehörigkeit, sowie Einstellung zur eigenen Religion, persönliche Wünsche für die Zukunft sind Inhalt und Motivation für die einzelnen Objekte, die die geflüchteten Teilnehmer    aus Syrien und Afrika, wie auch die deutsche Teilnehmerin geschaffen haben.

Name der Teilnehmer:

Maria aus Afrika, Souher, Fadi Sujaa, Faisal Sujaa, Fatima, Mahmoud Shahin, Souzane, Nuhr aus Syrien und  Annette Trost aus Deutschland

Religion 

Maria und Anette gehören dem christlichen Glauben an, alle anderen Teilnehmer gehören dem islamischen Glauben an.

Besondere Talente

Suher und Souzane aus Syrien haben besondere kreative Talente, was sich in den Objekten widerspiegelt. Die Objekte sind sehr ästhetisch, mit viel Liebe und Präzision gestaltet. Souzane möchte Friseurin werden, sie macht z. Z. ein Praktikum in einem Friseursalon in Potsdam. Suher möchte ihren Bachelor machen und dann Ökonomie  studieren und später vielleicht Innenarchitektin werden. Ihre Objekte sind schön, sinnlich und harmonisch. Andere zeigen aber auch Trauer, Liebe, Hoffnung, die Verbundenheit zu Familie und Gott.

Wünsche an die Zukunft

Faisal zeigte handwerkliches Geschick, er könnte sich z. B. vorstellen Tischler zu werden. Sein Wunsch ist, endlich wieder ein eigenes Zuhause zu haben. Er ist erst kurze Zeit in Deutschland.

Mahmoud wünscht sich endlich Frieden auf der Welt und besonders in seinem Heimatland Syrien. Sein Wunsch ist es, dass wir daran gemeinsam arbeiten. Sein Objekt mit dem Zeichen des Friedens drückt es eindeutig aus.

Fadi spricht mit zwei seiner Objekte die Freiheit und Selbstbestimmung der Frauen an. Er möchte den Christen mit seinen Objekten mitteilen, dass schon in der historischen Geschichte in Syrien und Ägypten die Selbstbestimmung der Frauen selbstverständlich war. Es ist ihm ein Anliegen zu vermitteln, dass der islamische Glaube ein freies, gleichberechtigtes und wertschätzendes Leben für alle Gläubigen, Männer wie Frauen ermöglicht.

Zitat:

Die radikalisierte Form des islamischen Glaubens ist erst im zwanzigsten Jahrhundert entstanden und hat nichts mit dem ursprünglichen historischen islamischen Glauben zu tun.

Zusammenarbeit

Die Atmosphäre untereinander war offen und herzlich. Fatima hat an einem Tag ihre kleine Tochter mitgebracht, weil sie sonst keine Möglichkeit gehabt hätte an dem Workshop teilzunehmen.

Dabei sein ist alles. Es war sehr unkompliziert, das erst dreijährige Mädchen hat mit uns zusammen „modelliert“ und sich in die Runde am Tisch integriert.

Die künstlerische, kreative Arbeit überwindet die kulturellen und sprachlichen Hindernisse und verbindet. Die sprachliche Hürde wurde von den Teilnehmern gelöst, in dem immer alles vom Deutschen ins  Arabische übersetzt wurde bzw. vom Arabischen ins Deutsche.

Wir haben uns in den drei Tagen über Religion, die Liebe zu Gott, über Familie, Heimat und die Wünsche an das Leben ausgetauscht.

Der Krieg in Syrien war am Rande ein Thema. Im Vordergrund stand die gemeinschaftliche kreative Arbeit. Die persönlichen Gespräche über die Objekte und die Freude an der kreativen Arbeit bestimmten zum größten Teil den Workshop. Es war eine frohe Runde, die respektvoll und hilfsbereit miteinander umgegangen ist. Es ist in dieser kurzen Zeit eine gegenseitige Vertrautheit trotz unterschiedlicher kultureller Herkunft entstanden.

Kursleiterin: Christina Sustersic / Diplom – Kunsttherapeutin

Mail: chs@kunstformtzukunft.de

Web: www.kunstformtzukunft.de